Dies ist mein zweiter Beitrag zu Offenbarung 5,1-10. Den ersten Beitrag findest du unter der Überschrift „Das Lamm Gottes auf dem Thron“, veröffentlicht am 17.03.2013 unter der Rubrik „Fürbitte“. Ich möchte mit meinen Beiträgen zu diesem Bibelabschnitt verschiedene Aspekte davon beleuchten, was es bedeutet, als Priester und König Fürbitte für andere Menschen innerhalb und außerhalb der Gemeinde zu tun.
Wenn wir für andere beten, kommt es nicht nur darauf an, was wir beten, nämlich den Willen Gottes für ihr Leben, sondern auch ganz entscheidend darauf, mit welchem Motiv wir beten. Die Bibel sagt, dass Gott uns hört, wenn wir nach Seinem Willen bitten (1.Johannes 5,14), also brauchen wir erst gar nicht anzufangen, etwas anderes als den Willen Gottes für andere zu beten, denn alles andere erhört Er nicht, und das bewirkt auch nichts Gutes.
Und wenn ich nicht weiß, was ich für jemand beten soll? Dann bete ich einfach: „Herr, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe in seinem bzw. ihrem Leben.“ So hat Jesus uns beten gelehrt (Matthäus 6,10), und das kann nie verkehrt sein. Ich versuche dann, das möglichst mit einem reinen Herz zu beten, ohne Hintergedanken, ohne doch insgeheim Gott vorschreiben zu wollen, was Er tun soll; nein, ich versuche dann, im Vertrauen darauf, dass Gott weiß, was für den anderen gut ist, ganz einfältig zu beten: „Dein Reich soll kommen, Dein Wille soll geschehen in seinem bzw. ihrem Leben, denn Du weißt, was für diese andere Person in ihrer momentanen Situation wirklich das Beste ist.“
Hebräer 4,15-16: Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise versucht worden ist, ohne Sünde. Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!
Jesus ist unser Hoherpriester. Eine wesentliche Aufgabe der Priester und des Hohenpriesters im Alten Testament war es, für die Sünden der Menschen einzutreten und Gott um Vergebung, um Gnade zu bitten. Die Bibel sagt (Hebräer 8,5), dass der Tempel in Jerusalem mit dem ganzen Priesterdienst und mit allem, was dazu gehörte, ein Schatten, ein Abbild des wahren Heiligtums war, ein Abbild der Stätte, wo Gott wohnt und Jesus jetzt Seinen Dienst als Hoherpriester verrichtet. Wenn uns Jesus also hier als unser Hoherpriester vorgestellt wird, wird damit ausgesagt, dass Er genau die Arbeit des Hohenpriesters übernommen hat, dass Er vor Gott für unsere Sünden eintritt, damit wir die von Ihm erkaufte Vergebung und Gnade mit allem, was dazu gehört, empfangen können.
Vielleicht hast du bisher eher gedacht, Jesus ist unser König und das Haupt der Gemeinde – ja, das ist Er auch, aber Er ist auch unser Hoherpriester.
In diesem Vers in Hebräer 4 sehe ich aber auch, dass Jesus Mitleid mit unseren Schwachheiten hat. Was ist Mitleid? Mitleid ist nicht einfach nur seelisches Bedauern: „Du Armer, wie schlecht geht’s dir doch, du tust mir so leid, wie kann ich dir nur helfen?“ Mitleid ist aber auch nicht Verurteilung: „Selbst schuld; hättest du nicht so gesündigt, ginge es dir jetzt auch besser!“
Mitleid ist: Jesus sieht nicht nur unsere Sünden, unsere Fehler, unsere falschen Haltungen und unsere falschen Taten, sondern Er sieht auch die gesamte Situation, in der ein Mensch steckt, seine Kämpfe, sein Gebrochensein, seine falschen Auswege, in die er sich verrannt hat, seine Ratlosigkeit, seine Hilflosigkeit, … – und Er sagt: „Ich bin mit dir. Ich stehe zu dir. Ich weiß, wie's dir geht. Ich bin auch durch diese Kämpfe gegangen. Bring das alles zu mir, ich habe dafür bezahlt, dass du da herauskommen kannst.“
Es geht Jesus nicht in 1. Linie darum, die Schuldfrage zu klären, sondern Sein 1. Punkt ist: „Ich will dir helfen!“ Ich möchte Jesus da mit einem Sanitäter vergleichen, der zu einem Unfall mit einem Schwerverletzten kommt. Der Sanitäter hat nur ein Ziel: den Verletzten zu retten und zu versorgen, und er setzt sich mit aller Kraft und all seinem Wissen für dieses Ziel ein, ganz unabhängig davon, ob der Verletzte der Unfallverursacher oder ein unschuldiges Opfer ist.
Wird die Schuldfrage damit einfach unter den Tisch fallen gelassen? Nein, aber sie hat nicht die Priorität, die wir ihr vielleicht gerne geben würden. Ich stand einmal auf der Autobahn 5 Stunden im Stau, es ging keinen einzigen Meter vorwärts, und das alles nur, weil ein Stück weiter vorn ein Mensch tot gefahren worden war und die Spurensicherung dann so lange für ihre Arbeit brauchte, damit die Schuldfrage geklärt werden konnte. So wichtig ist das. Aber auch hier: Das Rettungsteam kam direkt am Anfang, und nicht, als die Spurensicherung ihre Arbeit beendet hatte.
Für Gott ist die Schuldfrage genau so wichtig, die Bibel kündigt auch Gericht an, daran kommt keiner vorbei (Hebräer 9,27), aber zuerst kommt das Angebot zum Heil, zur Heilung, zur Errettung, zur Befreiung, … – und wenn das nicht angenommen wird, kommt danach das Gericht.
Johannes 3,16: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. – Das müssen wir im Auge behalten, wenn wir für andere beten, und das gilt nicht nur für Ungläubige, sondern jeder von uns hat noch Bereiche in seinem Leben, in denen er noch Erlösung braucht, in denen Er noch Gnade braucht, und da bietet Jesus auch uns Gnade und neues Leben an. Aber das müssen auch wir einander zugestehen, dass wir für vieles in unserem Leben noch Erlösung brauchen, und entsprechend sind wir auch gefordert, in Gnade füreinander zu beten.
Was aber tun wir eigentlich, wenn wir für einen anderen anklagend beten: „Herr, Du siehst, wie der sich jetzt schon wieder verhalten hat; der ist schon so lange dabei, der müsste das doch längst im Griff haben, aber immer wieder tut er dies und das ...“ Wenn wir so beten, betätigen wir uns als Verkläger unserer Brüder, was nach der Bibel eigentlich Satans Job ist (Offenbarung 12,10), und wir stellen uns damit gegen Jesus, den Hohenpriester und Fürsprecher (Verteidiger) unserer Brüder. Natürlich kann man auch mal sein Herz vor Gott ausschütten, ihm seinen Schmerz mitteilen und Ihn fragen, wie man mit jemand umgehen kann, mit dem man Probleme hat, aber spätestens wenn es in die Richtung geht: „Herr, verändere ihn (so wie ich ihn haben will)!“, ist man auf dem falschen Weg. Ich weiß, in diese Falle ist man so leicht hinein getappt, aber wenn wir beten, wenn wir mit Vollmacht beten wollen, brauchen wir Wachsamkeit und Weisheit, denn mit Vollmacht können wir nicht nur viel Gutes tun, sondern auch viel Unheil anrichten, wenn wir falsch damit umgehen.
Und was tun wir wirklich, wenn wir für einen anderen zwar „sachlich richtig“ beten, dabei aber keine Liebe, sondern eigentlich Ablehnung, Verurteilung … in unserem Herz haben?
Ich möchte es an einem Beispiel erklären. Setze in Gedanken in das Beispiel einfach das ein, was dich auf die Palme bringt. Nehmen wir mal an, du willst dich mit einer Person treffen, die stottert, aber du kannst sein Stottern absolut nicht ausstehen. Es nervt dich total, und außerdem stehst du noch stark unter Zeitdruck, und das Stottern des anderen raubt dir deine Zeit, die du so sehr brauchst. Wie verhältst du dich?
a) Du wehrst dich auf der seelischen Ebene: Du zeigst dem anderen (mehr oder weniger) offen, wie sehr er dich nervt, du setzt ihn damit seelisch unter Druck, was wahrscheinlich dahin führt, dass er umso mehr stottert und umso mehr von deiner Zeit verbraucht.
b) Du „wehrst dich“ auf der geistlichen Ebene: Als Mann (oder Frau) des Gebets betest du mit deiner ganzen Anspannung und mit deiner ganzen Ablehnung dem anderen gegenüber, die du in deinem Herz hast, mit deinem ganzen Genervtsein darum, dass er aufhört, zu stottern, wenn er bei dir ist, dass er dich nicht so lange aufhält, … Und wenn du besonders geistlich bist, gehst du in den geistlichen Kampf und „bindest den Starken über ihm“, den Geist (natürlich im Leben des anderen), der deiner Meinung nach letztlich dafür verantwortlich ist, dass dir der andere solche Probleme macht. Das Ergebnis: Der andere fühlt sich genau so unter Druck gesetzt, wie wenn du ihn offen ablehnst; er kann dir zwar wahrscheinlich nicht mit dem Verstand erklären, was los ist, aber er spürt innerlich deine Gebete, und er wird sich genau so verhalten, wie wenn du dich seelisch wehrst und ihn offen ablehnst. Das bedeutet: Mit einer solchen Art von Gebet wirst du genau das Gegenteil dessen erreichen, was du eigentlich wolltest, denn mit so einem Gebet setzt du nicht den Heiligen Geist frei, sondern Mächte der Finsternis. Keiner von euch beiden wird eine gute Zeit haben, jeder wird hinterher genervt und unzufrieden sein.
Unser Glaube und das, was wir im Glauben tun, hat immer eine Wirkung, aber eine Wirkung in Gottes Sinn hat unser Glaube nur, wenn er durch Liebe wirkt (Galater 5,6: Denn in Christus Jesus hat weder Beschneidung noch Unbeschnittensein irgendeine Kraft, sondern durch Liebe wirksame Glaube.). Und wenn wir für andere beten, aber nicht in der Liebe, setzen wir nicht Gottes Kraft in Bewegung, nicht Seinen Geist, sondern andere Mächte. Und damit erreichen wir genau das Gegenteil dessen, was wir eigentlich wollten. Schlimmer noch, wenn wir so beten, machen wir uns schuldig, weil wir dadurch in die Sünde der Zauberei fallen.
Wir nehmen das oft nicht so ernst, weil wir den Eindruck haben, dass unsere Gebete nur bis zur Zimmerdecke reichen und doch nichts bewirken. Eins unserer großen Probleme dabei ist, dass wir versuchen, im Schauen statt im Glauben zu wandeln: Wir wollen zuerst sehen, was unser Gebet bewirkt hat, und dann glauben, aber die Bibel sagt, wir sollen zuerst glauben, dass unser Gebet erhört ist, und dann werden wir es sehen (Markus 11,24), wobei hier nicht gesagt wird, wann wir es sehen werden. Und dann verfestigt sich in uns der Eindruck, dass Gott doch nicht so richtig auf unsere Gebete hört. Aber das ist nicht die Wahrheit, das ist nur unser subjektiver Eindruck, der entsteht, weil wir unsere Situation, die wir nicht so richtig überblicken können, so interpretieren.
Die Wahrheit ist: Jedes Gebet wird irgendwie erhört. Matthäus 18,18: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr etwas auf der Erde bindet, wird es im Himmel gebunden sein, und wenn ihr etwas auf der Erde löst, wird es im Himmel gelöst sein.“ Was wir aussprechen, was wir auf der Erde festlegen in unseren Gebeten, hat ganz sicher im Himmel eine Auswirkung. Und wenn unser Gebet nicht so ist, dass Gott es erhören kann, weil es nicht dem Bau Seines Reiches dient, wird sich der Feind von uns autorisiert sehen, in unserem Auftrag an seinem Reich zu bauen. Aus eigener Erfahrung kann ich euch (leider) berichten, dass im Zorn ausgesprochene Gebete schneller Wirkung zeigen können als Gebete im Glauben (oder was ich für Glauben hielt), aber es war nicht Gott, der da wirkte, und was dabei herauskam, war nicht wirklich gut.
Rick Joyner schreibt dazu: „Wie wir bereits festgestellt haben, geht die Hexerei, die gegen uns eingesetzt wird, oft gar nicht von offensichtlich satanischen Kulten oder irgendwelchen New-Age-Gruppierungen aus. Allzu oft sind es durchaus wohlmeinende, und doch nichtsdestoweniger irregeleitete Christen, die mit ihren Gebeten eher gegen uns beten als für uns. So sehr diese Gebete auch in die Irre gehen mögen, geht dennoch eine Macht von ihnen aus, weil das, was wir auf Erden lösen, auch im Himmel gelöst ist, und was wir auf Erden binden, auch im Himmel gebunden ist. Wenn Fürbitte von einem Geist der Kontrolle oder Manipulation geleitet ist, wird sie zur Hexerei; und ihre Macht ist genauso real wie die Macht der schwarzen Magie.“ (Hexerei überwinden, S. 24-25).
Gebet ist eine mächtige Waffe, die Gott uns gibt. Und mit dem Gebet ist es wie mit jeder Waffe: Wenn du nicht aufpasst, kannst du damit eine Menge Schaden anrichten. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass wir sehr darauf achten, nicht nur, was wir beten, sondern auch, mit welcher Haltung wir beten, weil wir sonst so leicht dahin kommen können, dass wir mit unserem Beten nicht Gottes Reich bauen, sondern das Reich Seines und unseres Feindes.
Nochmal zurück zu dem Beispiel mit der Person, die sich mit dir treffen will, die aber stottert, was du absolut nicht ausstehen kannst. Wie betest du aber richtig für deinen Bruder, für deine Schwester, für Menschen, mit denen du zu tun hast? Du stellst bewusst dich hinten an, legst im Gebet deinen Zeitdruck und deine Abneigung gegen den anderen auf die Seite, du dankst Gott für ihn, du bittest Gott, dass Er dir Liebe für ihn schenkt, und begegnest ihm in genau dieser Liebe. Vielleicht zeigt dir Gott sogar ganz konkret etwas, was du für den anderen beten kannst, vielleicht zeigt Er dir sogar einen bösen Geist, der da wirkt und eure Gemeinschaft stören will, aber wenn du dann entsprechend betest und sogar diesen Geist bindest, den Gott dir gezeigt hat, dann betest du in Liebe und Barmherzigkeit, in der Haltung, die Jesus auch hat, zudem in Übereinstimmung mit Seinem Willen, und dann wird auch der Heilige Geist auf dein Gebet hin wirken und nicht sonst jemand. Diese Vorgehensweise kostet dich zwar etwas, da wirst du vielleicht sogar gefordert, dass du dich mit deinen eigenen Problemen auseinander setzt („Warum nervt mich der andere so?“-- denn wer sagt dir eigentlich, dass das Problem nicht bei dir liegt?), aber so hast du gute Chancen für ein freundschaftliches, harmonisches Treffen.
gepostet von Nathanael
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Offenbarung 5,1-10 beschreibt uns Jesus, der als das geschlachtete Lamm Gottes im Auftrag des Vaters Macht auf der Erde ausübt (jedes Öffnen eines Siegels bedeutet einen Eingriff in das Geschehen auf der Erde), und der uns befähigt und beruft, als Könige und Priester mit Ihm über die Erde zu herrschen. Über diesen Abschnitt der Bibel habe ich mehrere Beiträge, die ich in lockerer Reihenfolge hier veröffentlichen möchte. Hier kommt der erste Teil.
Jesus ist „der Herr der Herren und der König der Könige“ (Offenbarung 17,14), Er sitzt neben dem Vater (Kolosser 3,1) auf dem Thron, und Johannes beschreibt Ihn als „ein Lamm … wie geschlachtet“ (Offenbarung 5,6). Dieses Bild beschreibt nicht das Aussehen Jesu, sondern Sein Wesen, Seine Gesinnung, die da auf dem Thron immer noch so ist wie zu der Zeit, als Er die Herrlichkeit des Vaters verließ, zu uns auf diese Erde kam und diesen ganzen Weg durch Verfolgung, Verachtung und all das Leiden hindurch bis zum Tod am Kreuz ging. Jesus herrscht nicht in Willkür, als Tyrann, mit Verachtung oder Gleichgültigkeit gegen „die da unten“, sondern voller Mitleid, Barmherzigkeit und Liebe.
Hebräer 7 beschreibt uns Jesus als Hohenpriester. Er war also nicht nur das Opfer, sondern auch der Priester, der dieses Opfer (sich selbst) vor Gott dargebracht hat. Wenn Er also Opfer und Priester gleichzeitig war, dann war auch Seine Haltung als Priester die gleiche wie Seine Haltung als Opfer, nämlich Barmherzigkeit und Liebe, wie Ihn auch Hebräer 4,15 beschreibt als einen Hohenpriester, der Mitleid hat mit unseren Schwachheiten.
Dann sagt Offenbarung 5,9-10 über Jesus: „Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen.“ Wir sind nicht nur berufen, unser frommes Leben mit Jesus zu führen, sondern auch, über die Erde zu herrschen, ins Leben der Menschen um uns herum hineinzuwirken, aber nicht nur als Könige, sondern als Könige und Priester. Nur, wenn wir die Gesinnung Jesu, des Hohenpriesters, haben, wenn wir voller Erbarmen und Liebe Priester sein können für unsere Mitmenschen, wenn wir wie Jesus Mitleid haben können für ihre Schwachheiten (d. h. deswegen irgendwie mit ihnen leiden, mit ihnen ihre Lasten tragen, uns mit ihnen identifizieren), nur dann erlaubt uns Jesus, mit unseren Gebeten, mit unserem Reden und Tun in ihr Leben hineinzuwirken. Wenn Er selbst in dieser Haltung regiert und uns mit sich mitregieren lässt, kann die Haltung, mit der wir das tun, nicht anders sein als Seine, sonst ist das kein Miteinander, sondern ein Gegeneinander. Wenn wir dagegen in das Leben anderer hineinbeten und hineinsprechen, ohne dass wir Seine Liebe und Sein Mitleid in uns haben, wenn wir denken, dass wir über ihren Sünden stehen, dass wir besser sind, wenn wir auf sie herabschauen usw., wird das auch nicht ohne Wirkung sein, aber es wird nichts Gutes bewirken, und es wird auch nicht der Heilige Geist sein, der dann wirkt.
Deshalb ist diese Ermahnung für uns so wichtig: „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war ...“ (Philipper 2,5-8). Nach der Neuen Genfer Übersetzung: „Das ist die Haltung, die euren Umgang miteinander bestimmen soll; es ist die Haltung, die Jesus Christus uns vorgelebt hat. Er, der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand, nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener. Er wurde einer von uns – ein Mensch wie andere Menschen. Aber er erniedrigte sich ´noch mehr`: Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich; er starb am Kreuz ´wie ein Verbrecher`.“
gepostet von Nathanael
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