Sonntag, 17. März 2013
Alles geschenkt in Jesus - über uns

Gott, der sogar seinen eignen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle (am Kreuz) hingegeben hat, wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?

Paulus (Römer 8,32)


Über uns

Wir, Nathanael und Esther, wohnen mit unserem Sohn im Südwesten Deutschlands. Wir sind seit vielen Jahren Christen und suchen Austausch über die Gemeindegrenzen hinweg.

Nathanael und Esther sind nicht unsere richtigen Namen. Wir ziehen es vor, unter Pseudonymen zu schreiben, weil wir so mehr Freiheit haben, unsere Gedanken zu äußern, ohne dass wir in Kämpfe hineingezogen werden, von denen wir denken, dass es (noch) nicht weise wäre, sie zu beginnen.

Wir haben diese Namen bewusst gewählt. Die Geschichte von Nathanael lesen wir in Johannes 1,45-50. Als Nathanael gesagt wird, der Messias sei da, nämlich Jesus aus Nazareth, reagiert er zunächst skeptisch: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“ Aber er bleibt nicht bei seiner Skepsis stehen, sondern er geht hin zu Jesus und vergewissert sich und lässt sich auch wirklich von der Tatsache überzeugen, dass Jesus der Messias ist. Und wie reagiert Jesus auf seine Skepsis? Er lobt ihn mit den Worten: „Wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist.“ Jesus hat kein Problem damit, wenn wir nachfragen, wenn wir uns vergewissern wollen, wenn wir herausfinden wollen, was Er und die Schreiber der Bibel uns mit den jeweiligen Aussagen mitteilen wollen, und ob wirklich das gemeint ist, was eine Schriftstelle beim oberflächlichen Lesen zu sagen scheint. Es geht uns nicht darum, einfach die traditionellen Werte aufzugeben, weil wir „in“ sein wollen; nein, vieles von dem, was wir im Lauf unseres Christenlebens gelernt haben, ist uns wichtig und heilig, aber nichts soll uns allein deshalb wichtig und heilig sein, weil es Tradition ist, weil es „schon immer so war“. Wir wollen vielmehr mit reinem Herzen alles prüfen mit dem Ziel, das Gute herauszufinden und zu behalten (1.Thess. 5,21). Jesu Reaktion auf Natanaels Skepsis zeigt uns, dass Er eine solche Einstellung ehrt, solange wir mit reinem Herzen skeptisch sind, ohne Stolz, ohne Besserwisserei, ohne Hochmut, ohne Verurteilung, …

Esters Geschichte lesen wir im Buch Ester. Sie war ein jüdisches Mädchen, das zusammen mit ihrem Volk ins Exil in Babylon verschleppt wurde. Gott brachte sie dort in eine sehr einflussreiche Position, denn sie wurde die Ehefrau des dortigen Königs, gerade zu einer Zeit, als für Gottes Volk im Exil sehr schwere Zeiten anbrachen: Durch einen hinterhältigen Anschlag sollte Gottes Volk komplett ausgerottet werden, und Ester war die einzige, die das verhindern konnte, indem sie ihr eigenes Leben riskierte und zum König hineinging, um für ihr bedrohtes Volk zu intervenieren. Als Ester in dem Prozess war, herauszufinden, wie sie am besten für ihr Volk eintreten konnte, bevor sie sich entschloss, unter Einsatz ihres Lebens zum König hineinzugehen, wurde ihr gesagt: "Glaub nur nicht, dass du als einzige Jüdin mit dem Leben davonkommst, nur weil du im Königspalast wohnst! Wenn du jetzt nichts unternimmst, wird von anderswoher Hilfe für die Juden kommen, du aber und deine Familie - ihr werdet sterben! Vielleicht bist du gerade deshalb Königin geworden, um die Juden aus dieser Bedrohung zu retten!" (Ester 4,13-14 Hoffnung für alle). Genau so, wie Ester damals an ihren Platz berufen wurde, um vor dem König für Gottes Volk einzutreten, sehen wir uns heute – zusammen mit vielen, vielen anderen – berufen, vor dem König der Könige für Sein Volk einzutreten, damit wir als Sein Volk nicht aus Mangel an Erkenntnis vernichtet werden, sondern vielmehr fähig und bereit werden, aufzustehen und das zu tun, wozu Er uns berufen hat.

Die Grundlage unseres Glaubenslebens ist, dass Jesus durch Sein Leiden, Sein Sterben und Seine Auferstehung uns eine vollkommene Erlösung erkauft hat. Aber diese Erlösung geht weit über Sündenvergebung und den Beginn eines neuen Lebens (die Wiedergeburt) hinaus. Auf dieser Grundlage können wir das sein, wozu Gott uns erschaffen hat, können wir die Werke tun, die Er von Anfang an für uns bereitet hat, dass wir sie tun sollen, und können wir das haben, was Er uns geben möchte, dass wir in jedem guten Werk überströmend sein können. Nicht dass wir das schon ergriffen hätten, aber wir jagen dem nach, wir sind auf dem Weg, und wir möchten gerne mit anderen unsere Erfahrungen teilen, wie wir weiterkommen, was uns erbaut und ermutigt, was uns in unseren Schwierigkeiten und Kämpfen hilft, fest stehen zu bleiben und zu überwinden, statt zu fallen.

Paulus tadelt die Christen in Galatien, weil sie ihr Glaubensleben, ihren Weg mit Jesus, im Geist (im Glauben) begonnen haben und ihn im Fleisch (mit Hilfe ihrer eigenen Werke) weitergehen und vollenden wollen (Galater 3,3). Wir wollen weder die Christen verurteilen, an die Paulus damals geschrieben hat, noch diejenigen in unserer Umgebung, die in dieselbe Falle getappt sind, weil wir wissen, wie schnell man da gelandet ist, ohne es gleich zu merken. Aber weil uns Jesus eine vollkommene Erlösung erkauft hat, glauben wir, dass es möglich ist, dass wir unseren Weg im Glauben (aus Gnade) statt im Fleisch fortsetzen können, auch wenn wir immer mal wieder stolpern und hinfallen. Dazu wollen wir Ihn immer wieder suchen und von Ihm hören, was unser nächster Schritt auf diesem Weg ist, und auf diesem Weg wollen wir uns im gegenseitigen Austausch ermutigen und helfen, weitere Schritte auf unser Ziel hin zu gehen.

Und auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass Jesus für alles bezahlt hat, bedeutet Leben im Glauben nicht, dass wir passiv sind und warten, was Gott als nächstes tun wird. Es bedeutet vielmehr, dass wir darauf achten, ständig für Ihn offen zu bleiben, dass wir Ihn immer wieder fragen, was unser nächster Schritt sein soll. Dazu gehört, dass wir in der Schrift forschen, dass wir Bücher und Blogs lesen, Predigten hören usw., wodurch wir erkennen, wie wir weitergehen sollen, wo wir umdenken müssen, wo wir alte Entscheidungen, die wir (vielleicht schon vor sehr langer Zeit) getroffen haben, widerrufen und neue Entscheidungen treffen müssen. Dazu gehört auch, dass alte, nicht richtig verheilte Wunden geöffnet werden, dass schlechte Erfahrungen, die wir längst verdrängt und im hintersten Winkel unseres Herzens versteckt haben, wieder hervorgeholt werden müssen, damit wir in diesen Bereichen göttliche Heilung und Erneuerung erfahren können. Wir brauchen nicht nur für unsere Bekehrung das Wirken Gottes, die Erlösung in Jesus Christus, sondern für jeden einzelnen Schritt, den wir zu gehen haben.

Wir möchten hier ein Forum bieten zum Austausch über unseren christlichen Glaubensweg. Zu diesem Austausch ist uns jeder willkommen, der ernsthaft daran interessiert ist, vor allem auch diejenigen, die mit ihren Gedanken sonst wenig Gehör finden.

Dabei brauchen wir hier nicht alle einer Meinung zu sein, wir können hier gern kontrovers diskutieren, aber Bedingung ist, dass wir den anderen, mit denen wir austauschen, zuhören, sie zu verstehen versuchen, sie respektieren und ihnen mit Achtung begegnen. Anklage, Beleidigung und Beschämung bekommen hier keinen Raum. Jesus bringt uns auch nicht mit diesen Mitteln zurecht, sondern was uns zur Umkehr leitet und uns zurecht bringt, ist Seine Güte (Römer2,4). Die Gnade Gottes (nicht die Gesetzlichkeit, nicht moralischer Druck) … erzieht uns dazu, uns von aller Gottlosigkeit und von den Begierden dieser Welt abzuwenden (Titus 2,11-12 Neue Genfer).

Neben Beiträgen, die von uns selbst stammen, werden wir hier auch Beiträge aus anderen Quellen einstellen, die wir für lesenswert halten, die unser Denken mit geprägt haben oder die wir für eine gute Diskussionsgrundlage halten. Bei solchen Beiträgen werden wir jeweils Quellenangaben mit veröffentlichen.

Gerne hätten wir es möglich gemacht, dass man hier kommentieren kann, ohne sich zu registrieren. Leider lässt blogger.de das zum Schutz vor Spam nicht zu. Wenn ihr kommentieren wollt, dann ist es uns wichtig, dass ihr das auch tut - lasst euch bitte nicht abschrecken und registriert euch bzw. meldet euch (falls vorhanden) mit eurem blogger.de-Profil an.

Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit … in alle Ewigkeit!

Paulus (Epheser 3,21)